Making of

Das Making-of von „Emerald Paradise“

Im Jahr 2015 konnte ich meine besten Freunde – damals junge, talentierte Fotografen und Filmemacher – überzeugen, mit mir nach Slowenien zu kommen, um die wunderbare Landschaft zu filmen und zu fotografieren.

Besonders beeindruckt war ich von den Aufnahmen einer 4K-(Ultra-HD-)Kamera und sofort beschloss ich, eine Dokumentation in Spielfilmlänge über das Fliegenfischen an der Soča in dieser neuen Bildauflösung zu produzieren.

Da es sich um ein neues Level an Qualität handelte, kamen sofort einige Probleme auf, wie der erhöhte Bedarf an Speicherplatz, einem schnelleren Computer samt Kabelverbindungen und teureren Kameras, und nicht zuletzt die Erkenntnis, dass eine höhere Auflösung nur bedingt zu einem besseren Bild führt. HDR (High Dynamic Range) bedeutet mehr Kontraste, Weißtöne werden heller, Schwarztöne dunkler – und auch die farblichen Abstufungen werden viel feiner, was den Film so lebensecht wirken lässt, wie es heutzutage möglich ist. Natürlich sollten auch der Schnitt und der Ton gut sein und daher wurde klar, dass ich Hilfe von erfahrenen Profis und spezialisierte Studios für Töne in Dolby Surround und die Bilderbearbeitung in HDR brauchte.

Step 2

Mittendrin

Im Jahr 2017 gründete ich eine Firma für Filmproduktion in Slowenien, die BEAUTIFUL ESCAPE MEDIA, filmska produkcija d.o.o. Damit konnte ich vor Ort ein Team aufbauen, um mein Projekt umzusetzen, das ich bereits seit 15 Jahren im Kopf hatte. Aufgrund unseres geringen Budgets konnte ich nur Gregor anstellen, der damals aber erst lernen musste, eine Drohne zu fliegen, und dafür eine gesetzliche Prüfung ablegen musste.

Damals musste man in Slowenien Drohnenflüge genauestens planen und für jeden einzelnen Flug eine Genehmigung von der Luftfahrtbehörde einholen. Um diese Genehmigung zu bekommen, mussten wir ein zweiseitiges Risikoabschätzungsformular ausfüllen und dieses 12 Stunden im Vorhinein gemeinsam mit einer genauen, auf Google Earth geplanten Flugroute einreichen. Zusätzlich mussten es immer zwei Personen sein: eine, die die Drohne fliegt, und eine, die die Kamera steuert.

Für viele Szenen verwendeten wir mehrere Kameras gleichzeitig, weshalb wir auch mehrere Leute benötigten, vor allem um die viele Ausrüstung zu tragen. Wir hatten das große Glück, dass uns drei sehr motivierte Studenten (Žiga, Klemen und Vanja) und viele Freiwillige unterstützten.

Letztendlich

Erfolgreich stellte ich einen Antrag auf Unterstützung durch EU-Fördergelder und hatte das große Glück, ein Darlehen von einem guten Freund zu erhalten, der an mich und das Projekt glaubte. Mein ehemaliger Ausbildner half mir und übernahm den finalen Filmschnitt und die Aufbereitung des Materials für die Nachbearbeitung. Töne und Farbengestaltung wurden von ARRI Media in München vollendet, einem der besten u nd größten Produktionsstudios außerhalb Hollywoods.

Die größte Herausforderung, die wir bewältigen mussten, war die Unberechenbarkeit der Natur und der wild lebenden Tiere. Wir mussten wochenlangen Regen aussitzen, warteten jahrelang vergeblich auf Schnee, um Winterszenen zu filmen, mussten dann erst recht wieder warten, bis sich das Hochwasser legte – und wenn es dann endlich so weit war, wurde das Wetter wieder schlecht. Wenn wir darauf aus waren, scheue Tiere zu filmen, verscheuchten wir diese sehr oft durch das Aufstellen unserer Kameras. Immer wieder aufs Neue schleppten wir Hunderte Kilogramm an Ausrüstung in steile Schluchten, ohne Pfade. Was wir machten, hatte oft mehr mit Canyoning zu tun, da wir uns über Felshänge und Wasserfälle abseilen und eiskalte Flüsse durchqueren mussten, um zu unseren Drehorten zu gelangen. Es war eine Herausforderung und ein anhaltendes Abenteuer und stets mit Risiken verbunden – sowohl für uns als auch für die teure Ausrüstung, weshalb Verletzungen und beschädigtes Equipment unausweichlich waren.

Da die Produktion vorerst so unmöglich erschien und wir uns so vielen Herausforderungen stellen mussten, meinte ein bekannter Filmproduzent am Anfang des Projekts, dass allein schon das Making-of ein spannender Inhalt für einen Spielfilm wäre.

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